Im Herzen der Galaxis: Contact-Zyklus Band 5 - Roman (German Edition) by Gregory Benford

Im Herzen der Galaxis: Contact-Zyklus Band 5 - Roman (German Edition) by Gregory Benford

Autor:Gregory Benford [Benford, Gregory]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Herausgeber: E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2014-02-24T23:00:00+00:00


In der gekrümmten Raumzeit wird das Licht verzerrt. Es vermag sich nicht in gerader Linie fortzupflanzen. Deshalb gibt es keine verlässliche Entfernungsmessung. Und auch keine Zeitmessung.

»Das Ding kommt näher«, sagte Cermo. »Wird größer.«

Das ist vielleicht auch eine Illusion, die durch die Beugung des Lichts verursacht wird. Hier ist nichts so, wie es scheint, sagt die Theorie.

»Welche Konstruktion hat es?«, fragte Killeen.

»Schwer zu sagen«, antwortete Jocelyn stirnrunzelnd. »Das Bild ist nicht stabil.«

»Irgendwie klumpig«, sagte Cermo.

»Nicht wie die Schiffe der Myriapoden«, sagte Killeen nachdenklich.

»Sind das Kuppeln?« Jocelyn regelte die Feineinstellung der Sensoren. »Buckel im Profil, seht ihr?«

»Hmmm. Könnte sein. Mechanos haben auch solche Höcker.«

»Mist!« Jocelyn knirschte mit den Zähnen. »Scheint näher zu kommen. Falls das ein Mechano ist, sind wir am Ende.«

<Ich erkenne Ähnlichkeiten zu eurem Schiff.>

Erschrocken drehte Killeen sich zu Quath um. Toby hatte ganz vergessen, dass Quath sich in die Kommunikation der Brücke eingeschaltet hatte. Es war ihm nicht mehr möglich, ein Privatgespräch mit dem Alien zu führen. Der Gedanke betrübte ihn irgendwie.

»Die ›Argo‹ ist alt«, sagte Killeen. »Wahrscheinlich die letzte ihrer Art. Sowas gibt's nicht nochmal.«

<Annahmen sind keine Fakten.>

»Menschen hier?«, fragte Cermo. »Ich hoffe bei Gott, dass es so ist.«

»Die Farbfunktion ist nicht stabil«, sagte Jocelyn mit fester Stimme. Sie erging sich nicht in Spekulationen, sondern konzentrierte sich auf die Abbildungen auf dem Monitor.

Killeen brach die ziellose Wanderung ab und eilte zu ihr hinüber, wobei er sich bemühte, bei den Gravitationsstößen das Gleichgewicht zu wahren. Der Monitor zeigte eine verwirrende Vielfalt von Zahlen, Kurven und Diagrammen. Mit etwas Hilfe war Toby in der Lage, sie zuzuordnen – es war wie der Mathematikunterricht bei Isaac –, doch Killeen hatte sich noch nie gern mit lästigen Details aufgehalten. »Was bedeutet der Kram?«

»Wenn die Instrumente die Darstellung scannen, auch wenn sie etwas verschwommen ist, werden sie uns sagen, ob es die gleiche Farbe ist. Das Schiff weist Kleckse auf.«

»Na und?« Killeen strich über die Anzeigen, als ob ihre Bedeutung sich ihm auf diesem Weg erschließen würde. Toby kannte den verwirrten und ungeduldigen Gesichtsausdruck seines Vaters bereits. Über die Jahre hatte er seinen Instinkt derart verfeinert, dass er abstrakten Instrumenten nicht mehr vertraute, wie fortschrittlich sie auch waren. Toby vermochte das nachzuvollziehen; er verließ sich auch nicht gern auf Geräte, von deren Funktion er keine Ahnung hatte.

»Dann ist es möglicherweise beschädigt. Hat Treffer abbekommen. Ist vielleicht durchlöchert worden.«

»Dann handelt es sich vermutlich um ein Kriegsschiff.« Jocelyn runzelte die Stirn.

Auf dem Bildschirm erschien ein blauweißer Schemen, der auf der endlosen Leuchtspur dümpelte. Den Bewusstseinen des Schiffs gelang es nicht, das Objekt zu identifizieren, und sie blendeten UNBEKANNT auf den Bildschirm ein. Toby betrachtete das silbrige Schiff, und Quath sagte: <Wir fallen schnell. Wir nähern uns bereits der Dreißig-Tage-Ebene.>

»Was?«

<Ein Tag in dieser Tiefe im Zeitloch entspricht einer Zeitdauer von dreißig Norm-Tagen draußen.>

»Wie ist das möglich?«

<Die Myriapoden haben mir ein Unterbewusstsein gesandt. Ich betraue es mit diesen Aufgaben. Sein digitales Bewusstsein vermag uns durch solche Räume zu führen. Es weiß, dass die Krümmung der Raumzeit für uns sowohl eine Verzerrung der Entfernung als auch eine Verzerrung der Zeit darstellt.



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